Die E-Commerce-Branche steht in diesem Jahr vor außergewöhnlich vielen Herausforderungen – denn die Störungen der globalen Lieferketten erreichen nun auch das Ende der Supply Chain. Für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Logistik ist es von entscheidender Bedeutung, das Bestandsmanagement und das Cross-Border Fulfillment vorausschauend zu planen. So können auch die kommenden Peak-Phasen erfolgreich gemeistert werden. Wir liefern Ihnen praxisnahe Tipps, was Sie für ein effizientes und kostenschonendes Cross-Border Fulfillment als Teil einer ganzheitlichen Supply Chain Strategie beachten müssen.
Die strategischen Herausforderungen für Lieferkettenmanagement und Logistik sind derzeit besonders vielfältig: steigende Marktvolatiliät, geschwächte Lieferketten, Lagerknappheit, Personalmangel und gestörter Warenfluss – das bleibt auch bei der Abwicklung der E-Commerce-Bestellungen nicht ohne Folgen. Müssen Waren dann noch über Grenzen hinweg verschickt werden, steigen die Anforderungen.
So können Unternehmen Cross-Border-Logistik und Fulfillment erfolgreich bewältigen:
- Strategische Lagerplanung: Für kleinere Versender und Markteinsteiger eignet sich oft ein Direct-Shipping-Modell – der direkte Versand der Waren aus dem unternehmenseigenen Lager die Zieladresse. Unternehmen, die größere Bestellmengen abwickeln bietet die dezentrale Lagerlösung mit externem Fulfillment entscheidende Vorteile. Externe Dienstleister im Zielland übernehmen bei dieser Option den Transport, das Warehousing und die Zustellung. Dezentrale Lagerung ist von Vorteil, wenn das Versandvolumen groß genug ist – wenn also mehr als 10.000 Pakete pro Tag versandt werden. Da die Ware bereits im Zielland gelagert wird, kann sie von dort aus schneller und günstiger versandt werden.
- Bestandsmanagement optimieren: Um die Wünsche der Kund*innen optimal bedienen und Ressourcen effizient nutzen zu können, müssen Unternehmen im Bestandsmanagement sowohl Stock-Outs als auch Überhänge vermeiden – zum Beispiel verursacht durch einen Bull-Wipp-Effekt in der Lieferkette. Das Ziel ist die richtige Balance zwischen dem Vorhalten von Sicherheitsbeständen und effizienter Just-in-Time-Strategie. Bei der zuverlässigen Einschätzung des Bedarfs unterstützt digitales Monitoring, welches Daten aus Intralogistik, Transport- und Zuliefererdaten, Fulfillment, Shop-Bestellungen und Risikomanagement zusammenführt.
- Zoll- und Einfuhrbestimmungen: Für eine reibungslose Abwicklung ist es essentiell, stets mit den aktuellen Zoll- und Einfuhrbestimmungen vertraut zu sein. So gelten ab dem 1. März 2023 im Rahmen des Multiple-Filing-Systems in Phase 2 (Import Control System 2) auch für Spediteure, Express-Kurierdienste und Betreiber von Postdiensten neue Pflichten und gesetzliche Regelungen für die Bereitstellung von Daten und Frachtinformationen per Entry Summary Declaration (ENS). Es gilt, sich organisatorisch und technologisch rechtzeitig auf derartige Neuerungen einzustellen.
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- Personalplanung: Zurzeit mangelt es vielerorts an logistischen Fachkräften – so herrscht zum Beispiel ein gravierender Engpass an LKW-Fahrern. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit der Situation auseinandersetzen und analysieren, an welchen Stellen Synergien oder Partnerschaften sinnvoll sind, um die logistische Abwicklung sicherzustellen.
- Regionale Gegebenheiten einbeziehen: Ob Retouren, regionale Feiertage, Konsumverhalten oder Personalsituation – besonders im Bereich Cross-Border-Logistik gilt es, die Heterogenität der Märkte zu berücksichtigen. Eine wertvolle Unterstützung bieten hier verlässliche Partnerschaften mit erfahrenen lokalen Logistikdienstleistern .
- Analyse, Monitoring und Forecasts: Wer sein Bestandsmanagement und die damit einhergehende Versandsicherheit gezielt und effizient steuern möchte, benötigt einen transparenten Warenfluss von der langen Strecke über die Intralogistik bis zu Shop und Fulfillment. Wenn die angebotenen Produkte nicht mehr verfügbar sind, kann das zu erheblichen Verlusten führen und Kund*innen direkt zu den Mitbewerbern leiten. Ein gezieltes Monitoring, das Transportdaten, Daten aus der Intralogistik und auch Daten aus dem Risk Management miteinander verknüpft, ist hier zielführend. Die Verknüpfung vielfältiger Informationen aus der Supply Chain mit modernen Cloud- und Softwarelösungen ermöglicht auch die Vorhersage von Bestellmengen und die Bereitstellung erforderlicher Sicherheitsbestände. Das schafft eine deutliche Erleichterung bei der Planung im E-Commerce und garantiert zufriedene Kund*innen.
Unternehmen, welche die diesjährige Peak-Phase mit Black-Friday- und Weihnachtsgeschäft auch mit grenzüberschreitendem Warenhandel gewinnbringend nutzen möchten, profitieren von der rechtzeitigen und durchdachten Planung der logistischen Umsetzung. Wesentliche Erfolgsfaktoren für die zügige und transparente Abwicklung sind erfahrene Logistik- und Fulfillment-Partner, gewachsene Synergien und smarte digitale Tools.