Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers konstatiert: Deutsche Unternehmen in China setzen auf die eigene Logistik oder auf die Unterstützung internationaler Dienstleister. Die Zufriedenheit mit den chinesischen Logistikanbietern steigt.
Für die Studie „Deutsche Unternehmen in China – Logistikprozesse im Wandel“ befragte PwC 200 deutsche Unternehmen aus den Branchen: Maschinenbau, Automobil, Handel und Konsumgüter zu ihren logistischen Prozessen in China. Im Vergleich zur PwC-Befragung aus dem Jahr 2011 sind deutsche Unternehmen mit der Logistikleistung ihrer chinesischen Anbieter zunehmend zufriedener.
Inhaltsverzeichnis
Steigerungen im Transport- und Lagerwesen
Verbessern konnten sich die Anbieter aus Fernost unter anderem in den Bereichen Transport- und Lagerwesen sowie bei der Überwachung der Supply Chain. Signifikante Verbesserungen im Vergleich zu 2011 gab es auch in den Bereichen Risikomanagement (plus sieben Prozent) und im Hinblick auf gestiegene Sicherheitsstandards (plus sechs Prozent). Qualitätssichernde Aspekte wurden jedoch ebenso wie das gesamte Qualitätsmanagement bei den asiatischen Anbietern schlechter bewertet als noch 2011.
Kostenfrage nachrangig bei der Wahl von Logistikdienstleistern
Ein funktionierendes Qualitätsmanagement ist für die befragten Unternehmen jedoch von hoher Bedeutung, wenn es um die Wahl eines Logistikdienstleisters geht: Nach Pünktlichkeit, Flexibilität und ausreichenden Kapazitäten rangiert das Qualitätsmanagement auf Platz 4 der wichtigsten Kriterien.
Die Frage nach den Kosten bewerten Unternehmen der verschiedenen Branchen überraschend unterschiedlich: Hat die Relevanz des Preises im Handel und bei Konsumgüterherstellern (minus sechs Prozentpunkte im Vergleich zu 2011) und im Automobilbereich (minus 14 Prozentpunkte) stark nachgelassen, bewerten Maschinenbauunternehmen die Wichtigkeit um 12 Prozentpunkte höher als noch 2011.
Internationale Zolldienstleister mit Bestnoten
Im Hinblick auf Zolldienstleistungen sind die Zufriedenheitswerte bei den chinesischen Zolldienstleistern im Vergleich zu 2011 deutlich gesunken. Grund könnte laut Studie der verstärkte Kampf gegen Korruption sein. War es in der Vergangenheit üblich, dass chinesische Agenten den Prozess beschleunigen konnten, müssen Dienstleister heute eingehendes Know-how mitbringen. Im Hinblick auf die Verzollung punkten daher auch die internationalen Dienstleister: 63 Prozent der befragten Unternehmen gab hier Bestnoten.
Rückgang bei Buchung von Mehrwertdienstleistungen
Die Zahl der erteilten Kontraktlogistikaufträge sank laut Studie im Vergleich zu 2011 um 11 Prozent. Besonders stark betroffen waren hier die chinesischen Dienstleister. Beauftragten im Jahr 2011 noch 62 Prozent der Befragten chinesische Dienstleister, waren es in der aktuellen Studie nur noch 28 Prozent. Gründe für den Rückgang und Hindernisse für die Vergabe von Kontraktlogistikaufträgen sind laut Studie Bedenken gegenüber der Effizienz und zu großer Abhängigkeit sowie eine fehlende Flexibilität der Dienstleister.
Logistik im Wandel
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die chinesische Volkswirtschaft aktuell einem rasanten Wandel unterliege, welcher sich sowohl auf die Logistik innerhalb Chinas auswirke, als auch deutsche Unternehmen betreffe. Die „Belt and Road Initiative“, die sich zum Ziel gesetzt hat die wirtschaftliche Entwicklung der Provinzen im Westen Chinas und der Transformationsländer in Zentralasien voranzutreiben, wird durch hohe Investitionen in die Infrastruktur signifikante Auswirkungen auf die Logistik haben. Aus Sicht der Studienmacher, wird China insgesamt an Attraktivität für ausländische Unternehmen und Dienstleister gewinnen. Denn die Studie zeigt deutlich, dass die deutschen Unternehmen China nicht mehr nur als reinen Produktions- oder Beschaffungsstandort wahrnehmen. China wird zunehmend auch als Absatzmarkt interessant.
Die gesamte PwC-Studie können Sie hier kostenfrei herunterladen.
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