Die Fähigkeit, Waren zuverlässig und pünktlich an ihren Bestimmungsort zu liefern, ist ein entscheidender Faktor für den Aufbau einer starken Markenreputation und die Kundenzufriedenheit. Der Booking Control Tower fungiert hierbei als zentrales Überwachungs- und Steuerungssystem, das Unternehmen eine effektive Verwaltung ihrer Transport- und Logistikaktivitäten ermöglicht. Im Kern geht es darum, Qualitätsstandards zu überprüfen sowie Abweichungen von Vertragsvereinbarungen in Echtzeit zu identifizieren. Doch wie funktioniert der Booking Control Tower genau, welche Technologien bilden die Grundlage, und wie können Unternehmen diese intelligente Lösung implementieren? Antworten darauf gibt Ralf Boelicke, Head of Product & Partnermanagement bei SupplyX.
Inhaltsverzeichnis
Welchen Service umfasst der Booking Control Tower, und für wen ist er geeignet?
Ralf Boelicke: Der Booking Control Tower unterstützt die Einhaltung von Transportverträgen mit Spediteuren und Carriern, indem er eine kontinuierliche Überwachung der einzelnen Prozesse ermöglicht. Damit die Anforderungen von Kund*innen an die Warenverfügbarkeit erfüllt werden, bietet das Carrier-Management einen genauen Einblick in die Buchung, Abwicklung und Ausführung der vereinbarten Leistungen. Seine Kernfunktion basiert auf dem Konzept der Supply Chain Visibility und des Exception Managements und umfasst unter anderem Echtzeit-Tracking, Perfomance-Monitoring, Leistungsanalyse, Vertragsmanagement und Berichterstattung. Vor allem Unternehmen, die hohe Anforderungen an die Lieferkettentransparenz haben oder eine Vielzahl an Zulieferern und Dienstleistern koordinieren müssen und dabei auf effiziente, zeitkritische Lieferungen angewiesen sind, profitieren von einem Booking Control Tower.
Wie funktioniert der Booking Control Tower genau?
Ralf Boelicke: Nach der Warenbestellung und Buchung von Spediteuren oder Carriern werden die Transportverträge samt Konditionen, Details und individuellen Vereinbarungen in einem zentralisierten System verwaltet. Um sie über den Fortschritt und reibungslosen Ablauf des Transports zu informieren, erhalten Kund*innen Einsicht in die einzelnen Prozessschritte. Der Booking Control Tower überwacht die Einhaltung des vereinbarten Rahmens – etwa, ob die Dienstleister die Abhol- und Lieferzeiten, Routen und spezialisierten Servicelevel-Vereinbarungen (SLVs) einhalten. Durch Echtzeit-Monitoring und Leistungsanalyse anhand von Qualitätsindikatoren können Abweichungen schnell festgestellt und Verantwortliche unverzüglich reagieren, um Korrekturmaßnahmen zu ergreifen – sei es durch das Ausweichen auf andere Optionen der die unverzügliche Kommunikation mit den beteiligten Parteien.
Um die vereinbarte Qualität der Logistikleistungen zu gewährleisten, wird eine Kombination aus Echtzeitüberwachung, Leistungsanalyse und Feedbackschleifen angewandt. Dafür nutzen wir für unseren Booking Control Tower fortschrittliche Tracking- und Monitoring-Tools. Als wesentliche KPIs dienen beispielsweise die bestmögliche Steuerung der Kontrakte, Pünktlichkeit oder Zustand der Lieferungen. Diese werden in Dashboards und regelmäßigen Berichten übersichtlich dargestellt.
Welche Technologien sind für die Effektivität von Booking Control Tower entscheidend?
Ralf Boelicke: Die technologische Grundlage wird durch unser Ticketsystem und GPM sowie die Integration von Monitoring-Lösungen gelegt. So sorgen wir für eine reibungslose Planung, Ausführung und Optimierung der Transportvorgänge sowie einen schnellen und ortsunabhängigen Informationsaustausch zwischen den Beteiligten der Lieferkette. Wichtig ist, kontinuierlich Daten über den Standort und Zustand der Waren sowie über die Einhaltung der Transportzeiten zu generieren, um eine direkte Überprüfung der Carrier-Leistung gegenüber den Vertragsvereinbarungen zu ermöglichen.
Darüber hinaus kann Blockchain für erhöhte Sicherheit und Transparenz in der Dokumentenverwaltung eingesetzt werden, insbesondere bei internationalen Transporten, wo auch Zoll- und Import-/Exportdokumentationen von Bedeutung sind.
Wie kann ein Unternehmen einen Booking Control Tower implementieren?
Ralf Boelicke: Für die Implementierung ist ein phasenorientierter Ansatz empfehlenswert, der mit einer detaillierten Analyse der bestehenden Supply-Chain-Prozesse beginnt. Im Anschluss folgt die Konzeptualisierung und technische Umsetzung, bei der ein besonderer Fokus auf die Skalierbarkeit und Flexibilität der Lösungen gelegt wird, um auch zukünftigen, sich verändernden Anforderungen gerecht zu werden. Eine zeitgemäße und robuste IT-Infrastruktur bildet das Rückgrat eines effektiven Booking Control Towers. Indem unsere Kund*innen Datensilos vermeiden und stattdessen auf intelligente Workflows setzen, erhöhen sie ihre Reaktionfähigkeit. Mittels Datenmanagement und Analytics können Daten über die Leistung der Spediteure und Carrier gesammelt, ausgewertet und für die Vorhersage von Lieferverzögerungen oder zur Optimierung von Prozessen genutzt werden. Auch die Entwicklung von Standard Operation Procedures (SOPs) ist wichtig, um eine einheitliche Arbeitsweise und hohe Servicequalität zu fördern.
Wie unterscheidet sich der Booking Control Tower von anderen traditionellen Logistiklösungen?
Ralf Boelicke: Viele Logistiklösungen sind fragmentiert und reaktiv, wohingegen der Booking Control Tower einen proaktiven, integrierten Ansatz verfolgt. Mit unserem Service kann die Supply Chain kontinuierlich überwacht und analysiert werden. Der Einsatz innovativer Technologien fördert die Identifikation und Lösung von nicht eingehaltenen Vertragsinhalten und bietet eine deutlich höhere Anpassungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit im Vergleich zu traditionellen Buchungsüberwachungen, die häufig durch manuelle Prozesse, Datensilos und eingeschränkte Sichtbarkeit gekennzeichnet sind. Unternehmen können sich dies zunutze machen und transparent nachverfolgen, ob Transportbuchungen und logistische Prozesse den vereinbarten Konditionen entsprechend erfolgen. Schließlich sind pünktliche Warenzustellungen elementar wichtig, um Kunden zufrieden zu stellen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Herr Boelicke, wir danken Ihnen für das Gespräch.
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