transparenz sc

Erfolgsfaktor Transparenz: Das sind die Vorteile einer transparenten Lieferkette

Lieferkettenstörungen, Cyber-Bedrohungen sowie die notwendige Implementierung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards sind Herausforderungen, denen sich Logistikverantwortliche aktuell stellen müssen. Eine transparente Supply Chain erweist sich dabei als Schlüsselfaktor und bietet Unternehmen gewinnbringende Vorteile.

1. Vorteil: Resilienz in der Supply Chain erhöhen

  • Disruptionen der Lieferkette minimieren

Die Corona-Pandemie und die Havarie der Ever Given haben die Vulnerabilität moderner Lieferketten einmal mehr deutlich gezeigt – mit wirtschaftlichen Folgen: Globale Disruptionen kosten Unternehmen durchschnittlich 184 Millionen Dollar pro Jahr. Zu diesem Schluss kommt die internationale Studie „Interos Annual Global Supply Chain Report“. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der globalen Lieferketten waren in den vergangenen zwei Jahren demnach von der Corona-Pandemie betroffen, 89 Prozent der 900 befragten Entscheider*innen in IT und Beschaffung berichten von Unterbrechungen in der Produktion. Bei fast allen Befragten (94 Prozent) hat sich der Umsatz infolgedessen negativ entwickelt. 83 Prozent der Befragten fürchten darüber hinaus, dass das Image ihres Unternehmens Schaden genommen haben könnte.

  • Transparenz der Supply Chain durch KI-Einsatz und Echtzeitmonitoring

Der Aufbau resilienter Liefernetzwerke ist angesichts dieser Entwicklung zu einem erfolgsentscheidenden Merkmal geworden. Kosteneffizienz ist nicht mehr der alleinige Faktor bei der Beurteilung einer exzellenten Supply Chain Planung: Nicht nur der günstigste Weg entscheidet über die Zukunftsfähigkeit, sondern immer mehr auch der widerstandsfähigste. Mit Dual oder Multi Source Lösungen lassen sich Unterbrechungen vermeiden, sie erhöhen jedoch die Komplexität der Supply Chain. In solch stark vernetzten Lieferketten fördert ein IT-gestütztes Echtzeitmonitoring die Agilität. Modernes Supply Chain Management und KI-Steuerung erzeugen Transparenz und damit die Möglichkeit, gezielt auf Disruptionen einzugehen. So bleiben Unternehmen in ihren Prozessen beweglich und können in hoher Geschwindigkeit auf äußere Einflüsse reagieren.

2. Vorteil: Effizienz in der Supply Chain vorantreiben

  • Supply Chain Kosten optimieren

Auch wenn die Resilienz der Supply Chain zunehmend an Bedeutung gewinnt, bleibt Effizienz das Hauptziel jedes Unternehmens. Nicht zuletzt, da sich Herstellungs- und Logistikkosten in den Preisen für die Endverbraucher*innen abbilden. Eine effiziente Lieferkette ist und bleibt daher ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Beim Faktor Wirtschaftlichkeit spielt unter anderem ein zuverlässiges Bestandsmanagement eine große Rolle. Schwankungen in der Nachfrage erfordern eine flexible Anpassung, beginnend bei der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis zu Transport und Warenhaltung.

  • Transparenz durch agile Warenverwaltung und intelligentes SCM

Überhöhte Lagerbestände binden unnötig Kapital, schlimmstenfalls führen sie sogar zur ökonomisch und ökologisch unverantwortlichen Vernichtung von Produkten. Lieferengpässe dagegen verärgern Unternehmenspartner*innen, Händler*innen und Endkund*innen.

Eine optimale Aussteuerung dieser Prozesse ist nur durch eine agile Organisation, ein detailliertes Monitoring sowie einen permanenten Informationsfluss zwischen allen Gliedern der Lieferkette zu erreichen. Transparenz, Messbarkeit und Nachverfolgbarkeit sind auch hier die Schlüsselbegriffe, um Kostentreiber zu identifizieren – und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ein intelligentes Supply Chain Management zum Beispiel durch den Einsatz einer cloudbasierten SCM Software unterstützt den Unternehmenserfolg nachhaltig und messbar.

Weitere Beiträge

3. Vorteil: Nachhaltigkeit erhöhen

  • Nachhaltigkeit als Indikator für Umsatzwachstum – die Nachfrage steigt

Die nachhaltige Ausrichtung der Lieferkette reift zu einem bedeutenden Wettbewerbsfaktor heran. Sozial und ökologisch erzeugte Waren werden stärker nachgefragt als je zuvor. Das belegt auch eine Umfrage der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey unter 5000 Verbraucher*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Dezember 2020. Demnach achten mehr als Dreiviertel (78 Prozent) der deutschen Verbraucher*innen bei ihren Einkäufen auf Nachhaltigkeit. 42 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen zum Thema Nachhaltigkeit auf den Waren. Dazu zählen neben dem CO2-Fußabdruck der Waren auch Fragen zum Naturschutz sowie den Arbeitsbedingungen, unter denen die Produkte entstanden sind.
Auch Unternehmen haben die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens erkannt: Fast drei Viertel (74 Prozent) der für das 15. Hermes-Barometer befragten Logistikverantwortlichen sind der Meinung, dass Unternehmen für eine dauerhafte Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ökologische und soziale Kriterien in ihre Zielsysteme und Entscheidungen integrieren müssen. Dazu addiert sich eine jüngst gesetzlich verankerte Notwendigkeit: Das im Juli 2021 verabschiedete und ab Januar 2023 schrittweise in Kraft tretende Lieferkettengesetz, das Unternehmen zu einer weitreichenden Compliance in ökologischen und sozialen Faktoren in den Bereichen Beschaffung, Fertigung und Logistik verpflichtet.

  • Transparenz der Lieferkette stärkt Einflussnahme und Glaubwürdigkeit

Bei der Umsetzung der neuen Regeln stehen Unternehmen vor allem noch vor eine Hürde: Die Möglichkeiten einer nachhaltigen Ausgestaltung der Lieferkette enden für die Mehrheit der für das Hermes-Barometer befragten Entscheider*innen bereits an der Unternehmensgrenze. 61 Prozent von ihnen stimmten der Aussage zu, dass sie nur mäßigen Einfluss auf das Verhalten ihrer Zulieferbetriebe bis fast gar keinen Zugriff auf das Verhalten der nachgelagerten Unternehmen haben. Die Realisierung einer „grünen Lieferkette“ wird dadurch für viele Unternehmen erschwert. Die Entwicklung eines innovativen „Green Supply Chain Managements” kann Abhilfe schaffen: Optimierte Datenflüsse, gesteuerte Kommunikation und prozessuale Echtzeitabbildung erhöhen nicht nur die Transparenz. Dadurch wachsen auch die Möglichkeiten zur Einflussnahme auf andere Beteiligte in der Lieferkette. Eine fortlaufende Analyse des grünen Fußabdrucks zeigt dem Unternehmen, wo es in puncto Nachhaltigkeit steht und wo noch Potenziale zu heben sind. Das erleichtert die Einhaltung von Selbstverpflichtungen und externen Richtlinien. Positiver Nebeneffekt: Eine verbesserte Informationspolitik sowie die genauere Kennzeichnung der Produkte stärken das Vertrauen der Konsument*innen. Aus Transparenz erwächst Nachhaltigkeit und dadurch echte Wettbewerbsvorteile im kompetitiven Umfeld.

4. Vorteil: CO2-Emissionen verringern

  • Umweltverträglichkeit fördern

Beim Thema CO2-Emission spricht die Verbraucher*innen-Umfrage von McKinsey ebenfalls eine klare Sprache: 67 Prozent der Befragten wünschen sich einen möglichst geringen Kohlendioxid-Ausstoß bei Produktion und Transport. Und auch bei Logistikverantwortlichen wächst laut Hermes-Barometer zum Thema „Green Supply Chain Management“ das Bewusstsein: 84 Prozent der Befragten gab an, dass ein wachsendes Umweltbewusstsein in den kommenden Jahren ein bedeutender Treiber für Veränderungen in der Lieferkette sein wird. Rund die Hälfte der Befragten (56 Prozent) hat sich infolgedessen ambitionierte Ziele zur Reduktion der Emissionen gesetzt.
Lieferketten-Transparenz fördert ganzheitliche CO2-Reduktion. Auch im Hinblick auf die Reduktion von CO2-Emissionen innerhalb der Lieferkette, sind transparente Prozesse das Gebot der Stunde. Erfolgreiches Supply Chain Management sollte stets eine transparente und detaillierte Nachverfolgbarkeit sowie KI-getriebenes Datenmonitoring beinhalten. Damit haben Unternehmen die Chance, ihren CO2-Ausstoß sowohl ganzheitlich als auch punktuell zu überwachen, effektive Reduktion zu fördern und nachgelagerte Unternehmen bei zielgerichteten Maßnahmen zu unterstützen.

5.     Vorteil: IT-Sicherheit erhöhen

  • Cybervorfällen vorbeugen

Im Bereich der IT-Sicherheit ist Transparenz ebenfalls von größter Wichtigkeit: Die physische Supply Chain ist in einer vernetzten Logistik 4.0 nicht mehr von der digitalen Lieferkette zu trennen. In den vergangenen Jahren und vor allem im Zuge der verstärkten Digitalisierungsbemühungen während der Pandemie häuften sich insbesondere Ransomware-Angriffe auf die Lieferketten großer Unternehmen und den mit ihnen verbundenen Netzwerkpartner*innen. Studien belegen Milliardenverluste für Unternehmen weltweit. Erpresserische Attacken und weitere Aktivitäten von Cyberkriminellen führen also zu einer verschärften Bedrohungslage für das Liefernetzwerk, auf die Logistikverantwortliche im Rahmen eines ganzheitlichen Supply Chain Risikomanagements reagieren sollten.

  • Transparentes Supply Chain Management schützt vor Cyber-Attacken

Auch entlang der digitalen Supply Chain sind Unternehmen gut beraten, mit einem hochentwickelten Supply Chain Management alle Abläufe, Prozesse und Verknüpfungen in der Lieferkette sowohl sichtbar als auch nachvollziehbar zu machen. Durch Transparenz und Echtzeitdatenmessung können Verantwortliche Unregelmäßigkeiten schneller identifizieren und dadurch die Gefahr folgenschwerer Übergriffe und hoher Verluste eingrenzen.

Vorteile einer transparenten Supply Chain heben

Die Relevanz einer transparenten Lieferkette steigt: Das belegt auch das 13. Hermes-Barometer zum Thema „Transparenz in der Supply Chain“. Demnach ist knapp die Hälfte (47 Prozent) der Befragten 200 Logistikverantwortlichen der Meinung, dass eine transparente Lieferkette durch die Corona-Pandemie eine deutlich größere Bedeutung bekommen hat.
Die Vorteile hinsichtlich der Effizienz, Resilienz und Sicherheit liegen darüber hinaus ebenso auf der Hand, wie der Wert für die nachhaltige und CO2-optimierte Ausgestaltung der Lieferkette und damit langfristige Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Verantwortliche, deren Supply Chain noch blinde Flecken aufweist, sind gut beraten die Transparenz ihrer Prozesse mit Hilfe digitaler Tools wie zum Beispiel einer cloudbasierten SCM-Software zu erhöhen – und sich damit langfristig erfolgreich am Markt zu behaupten.

Hier können Sie das 15. Hermes-Barometer „Green Supply Chain Management“ herunterladen.

Alle Erkenntnisse aus der Umfrage von McKinsey zum nachhaltigen Konsum finden Sie hier.

Ähnliche Beiträge