Supply Chain Manager*innen stehen weltweit vor der komplexen Aufgabe ihre Lieferkette vor Risiken zu schützen. In Folge der Pandemie hat die Relevanz eines fundierten Supply Chain Risk Managements (SCRM) noch einmal an Dringlichkeit gewonnen. Doch wie implementieren Unternehmen ein effizientes SCRM? Tobias Ruscheweyh, Head of Branch bei Hermes International, ein Geschäftsbereich von Hermes Germany hat die Antwort.
Inhaltsverzeichnis
Supply Chain Riskmanagement – Risiken effektiv minimieren
Im ersten Teil unserer Q&A-Serie zum Thema Supply Chain Riskmanagement bin ich bereits darauf eingegangen, wie Unternehmen die Risikolage in ihrer Supply Chain analysieren und vorhandene Risiken identifizieren. In diesem zweiten Beitrag soll es nun darum gehen, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um den Risiken aktiv zu begegnen – und die Eintrittswahrscheinlichkeit zu reduzieren.
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Tobias Ruscheweyh, Head of Branch bei Hermes International.
Implementierung eines SCRM: Verantwortlichkeiten schaffen
Verantwortliche, die erste Risikoanalysen durchgeführt haben, haben den Implementierungsprozess im Prinzip bereits initiiert. In einem nächsten Schritt sollten die Organisation und Mitarbeitenden zeitnah in den Prozess eingebunden werden – mit dem Ziel, ein gemeinsames Bewusstsein für den Wert eines effizienten SCRM zu schaffen und zu stärken.
Grundlage für ein fundiertes Supply Chain Risikomanagement ist stets die zielgerichtete und schnelle Verarbeitung sowie Adressierung von Informationen. Im Ernstfall sollten Verantwortliche und Lieferkettenakteure schnellstmöglich über Verzögerungen, Unterbrechungen oder Ausfälle innerhalb der Supply Chain informiert werden, um geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Entscheider*innen sollten daher Zuständigkeiten klar definieren und Prozesse ausarbeiten, um den Informationsfluss zu optimieren. Dabei hat es sich bewährt, Daten und Informationen zu Risikoobjekten permanent zentral zu sammeln, nach definierten Gesichtspunkten zu bewerten und zeitnah an die jeweils Verantwortlichen zu übergeben. Dies stellt in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar, da Medienbrüche zu Verzögerungen führen können und eine manuelle Verwaltung von Informationen nicht nur fehleranfällig, sondern auch sehr aufwendig ist.
Digitale Lösungen unterstützen SCRM
Digitale Services sowie die Automatisierung einzelner Prozesse können hier maßgeblich unterstützen. Ein SCRM-Implementierungsprozesses sollte daher stets auch die Bewertung neuer IT-Lösungen oder die Einbindung neuer Technologien beinhalten. Abhängig von der Komplexität der Lieferkette gilt es zu prüfen, ob und welche Technologien sinnvoll unterstützen können. Für sehr komplexe Lieferketten hat sich zum Beispiel eine SCM-Software mit integriertem SCRM-Tool als gewinnbringend herausgestellt.
Unsere cloudbasierte SCM-Software „LogNet“ bietet Unternehmen beispielsweise eine lückenlose Order- und Sendungsverfolgung, ermöglicht die Einbindung aller Lieferkettenakteure (Produzent*innen, Lieferant*innen, Händler*innen, etc.) und erlaubt über eine Schnittstelle die Einbindung eines SCRM-Tools zur Risikoüberwachung.
Maßnahmenkatalog erarbeiten: Risiken erfolgreich managen
Das detaillierte Monitoring der verschiedenen Risikofelder ist jedoch nur ein Teil eines Supply Chain Risikomanagements. Ein ebenso wichtiger Bestandteil ist die Erarbeitung von Gegenmaßnahmen. Diese können je nach Lieferkette und Unternehmen sehr unterschiedlich aussehen: Von der Bereithaltung zusätzlicher Lagerkapazitäten über Kooperationen mit Spediteur*innen, die im Notfall angefragt werden können, bis hin zu alternativen Produktionsstandorten. Wichtig ist auch hier die vorangegangene Analyse: Welche Eintrittswahrscheinlichkeit ist gegeben und wie hoch sind im Schadensfall die Kosten? Entscheider*innen, die Antworten auf diese Fragen haben, können genau kalkulieren, welche Gegenmaßnahmen gewinnbringend sind und welche die Unternehmensperformance unter Umständen schmälern.
Um Risiken innerhalb globaler Lieferketten sicher zu managen, müssen Informationen zielgerichtet und schnell verarbeitet sowie umgehend adressiert werden. Nur dann kann die Eintrittswahrscheinlickeit verringert und im Ernstfall die Schadenssumme minimiert werden. Eine vertrautensvolle und effiziente Kommunikation zwischen den beteiligten Partner*innen legt daher stets einen wichtigen Grundstein für ein erfolgreiches SCRM.
Sie fragen – wir antworten
Sie haben auch Fragen an die Kolleg*innen von Hermes International oder Beitragswünsche an die Redaktion? Dann senden Sie uns gerne eine E-Mail an fragen@supplyx.info.dedi5509.your-server.de. Die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten erfolgt im Einklang mit unseren Datenschutzhinweisen.
In unserem Webinar Archiv finden Sie zwei Webinare zum Thema SCRM, die kostenlos zur Verfügung stehen. Erfahren Sie darin, wie Sie die Risikofelder in Ihrer Supply Chain erfolgreich identifizieren und wie Ihnen ein erfolgreicher Go-Live gelingt. Hier gelangen Sie zu den Webinaren, die in Kooperation mit dem Risikospezialisten riskmethods entstanden sind.