Die Mehrheit der Unternehmen sieht in der kollaborativen Zusammenarbeit und dem Datenaustausch innerhalb der Lieferkette einen großen Gewinn für die Effizienzsteigerung von Beschaffungsprozessen: Zwei Drittel von 150 in einer Unternehmensbefragung für das 17. Hermes-Barometer zum Thema „Kollaboration in der Supply Chain“ befragten Verantwortlichen aus Logistik und SCM sind dieser Auffassung.
Als besonders erfolgsentscheidend werden Faktoren bewertet, welche eine bessere Übersicht innerhalb der Lieferkette, einen höheren Effizienzgrad sowie eine präzisere Koordination von Abläufen gewährleisten. Für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen bescheinigen besonders größere Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten der kollaborativen Zusammenarbeit hohes Potenzial.
Inhaltsverzeichnis
Potenzial von Kollaboration in der Lieferkette hoch bewertet
Der überwiegende Teil der für das 17. Hermes Barometer befragten Unternehmen hat das hohe Potenzial unternehmensübergreifender Kollaboration und operationaler Vernetzung innerhalb der Lieferkette erkannt. So vertreten 65 Prozent der Verantwortlichen die Ansicht, dass Effizienzsteigerungen in der Supply Chain zukünftig nur durch Kooperationen und den Datenaustausch mit Geschäftskunden und Lieferanten möglich sein werden. In größeren Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten teilen sogar alle Befragten diese Einschätzung. Dabei haben 68 Prozent die intensive Kooperation mit Kunden und Lieferanten nach eigenen Angaben bereits in ihrem Geschäftsalltag umgesetzt.
Kommunikation und Vernetzung als erfolgsentscheidende Faktoren
Als einen großen Vorteil der kollaborativen Zusammenarbeit bewerten Unternehmen den persönlichen Kontakt und Austausch zwischen den verschiedenen Partnern. Etwa neun von zehn Supply Chain-Verantwortlichen (88 Prozent) sprechen dem eine Bedeutung zu. Bei Unternehmen mit 50 bis 250 sowie 250 bis 1.000 Mitarbeitenden bestätigen 89 bzw. 83 Prozent der Befragten die Relevanz von unternehmensübergreifender Kommunikation in der Lieferkette.
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„Transparenz ist sowohl die Voraussetzung als auch das Ergebnis kollaborativer Prozesse – besonders, wenn sie digital unterstützt werden“
Transparenz in der Lieferkette hat hohe Bedeutung
Als bedeutend werteten die Befragten die Transparenz, welche durch die gemeinsame Sicht auf die Lieferkette ermöglicht wird. Dreiviertel der Befragten bewerten diesen Effekt der Kooperation als erfolgsentscheidend, bei Unternehmen mit 250 bis 1.000 Mitarbeiter*innen bestätigen das sogar 83 Prozent. „Transparenz ist sowohl die Voraussetzung als auch das Ergebnis kollaborativer Prozesse – besonders, wenn sie digital unterstützt werden“, sagt Moritz Gborglah, Division Manager und Experte für digitale Transformation bei Hermes International, einem Geschäftsbereich von Hermes Germany. „Das Teilen von Daten und Informationen ermöglicht eine gemeinsame Steuerung und die gemeinsame Nutzung begünstigt wiederum das Sammeln von qualitativ hochwertigem Datenmaterial. So gelingt es, kooperative Prozesse fortlaufend zu optimieren.“
Effiziente Kooperation durch digitale Steuerungstools
Ein großes Potenzial für die effiziente Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette messen die Verantwortlichen daher auch Steuerungstools wie IT-Plattformen zu. Größere Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten sehen diesen Aspekt überdurchschnittlich häufig als erfolgsentscheidend (83 Prozent) –über alle Unternehmensgrößen hinweg gaben das 67 Prozent an. Ebenfalls eine hohe Relevanz attestierten die Befragten der Vermeidung von Doppelaktivitäten und die Nutzung von Synergien: Bei Unternehmen mit 250 bis 1.000 Mitarbeitenden bestätigt dies etwa die Hälfe der Befragten, bei Unternehmen mit 250 bis 1.000 Mitarbeitenden sogar 67 Prozent.
Positiver Einfluss von Kollaboration auf Nachhaltigkeitsziele
Im Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele und die Dekarbonisierung der Supply Chain zeigt sich nach Ansicht der befragten Supply Chain Manager*innen, dass kollaborative Supply Chain Prozesse die Dekarbonisierung der Lieferkette sowie die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen unterstützen. Besonders größere Unternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitenden (84 Prozent) schätzen die Wirkung von unternehmensübergreifender Kooperation auf das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen in der Lieferkette als positiv ein. Dies ist unter Umständen auf wachsende Berichtspflichten und rechtliche Anforderungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zurückzuführen, von welchem bereits ab 2024 auch Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter*innen betroffen sein werden.