Weltumspannende Lieferketten sind immer komplexeren Risiken ausgesetzt. Die digitale Transformation bietet zwar immense Chancen, doch mit ihr wachsen auch die Bedrohungen durch Cyberangriffe und andere Risikofaktoren. Die neusten Ergebnisse des 20. Hermes-Barometers unter 150 deutschen Unternehmen zum Thema „Risikomanagement in der Supply Chain“ unterstreichen, wie entscheidend präventive Maßnahmen und Strategien für die Aufrechterhaltung stabiler und sicherer Lieferketten geworden sind.
Mehr Risiken: Digitale Bedrohungen in den Lieferketten
Die Ergebnisse des 20. Hermes-Barometers zeigen, dass die digitalen Risiken signifikant zunehmen: Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen (76 Prozent) erkennen Cyberangriffe und Computerviren als wachsende Gefahren für ihre Lieferketten. Besonders ausgeprägt ist diese Wahrnehmung bei größeren Unternehmen mit 250 bis 1000 Mitarbeiter*innen, von denen 88 Prozent angeben, eine Zunahme solcher Bedrohungen zu verzeichnen. Diese Entwicklung veranschaulicht die Dringlichkeit, fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und die digitale Infrastruktur kontinuierlich zu stärken.
Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen (60 Prozent) eine Verschärfung des Risikoumfelds erwarten, wird klar, dass proaktive Maßnahmen essenziell sind, um die Integrität und Stabilität der Lieferketten zu gewährleisten. Die Integration von Cybersicherheitsstrategien in das Risikomanagement ist daher nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Investition in die Zukunftsicherheit der Unternehmen.
Externe Einflüsse und präventive Strategien
Neben digitalen Risiken beeinflussen auch geopolitische Spannungen, extreme Wetterereignisse und Ressourcenknappheit die Lieferketten. Etwa 54 Prozent der Unternehmen mit 250 bis 1000 Mitarbeiter*innen berichten, dass solche externen Risikofaktoren bereits zu Produktionsausfällen oder Lieferengpässen geführt haben. Diese Bedrohungen erfordern flexible und robuste Risikomanagementstrategien, die nicht nur reaktive, sondern auch präventive Maßnahmen umfassen. Das 20. Hermes-Barometer zeigt, dass viele Unternehmen bereits effektive Tools wie die Lieferantenbewertungen (81 Prozent) und Compliance-Überwachung (63 Prozent) nutzen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu managen.
Insbesondere die Überwachung und Analyse der Lieferkettenprozesse durch fortschrittliche Technologien spielen eine zentrale Rolle, um die Supply Chain vor unvorhergesehenen Ereignissen zu schützen und die Versorgungssicherheit zu garantieren. Durch präzise Datenanalyse wird die Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette verbessert, was die proaktive Risikoidentifikation und Minimierung potenzieller Störungen ermöglicht. Diese datengetriebene Herangehensweise sorgt für eine tiefere Einsicht in operationelle Risiken und unterstützt die Entwicklung von angepassten Bewältigungsstrategien, die auf realen Bedingungen basieren und nicht allein auf theoretischen Modellen.
Weitere Informationen und die genaue Auswertung der Umfrage finden Sie in unserem 20. Hermes-Barometer „Risikomanagement in der Supply Chain“, hier zum kostenlosen Download.