sustainable supply chain management

Big 5 der Nachhaltigkeit – Strategien für verantwortungsbewusste Lieferketten

Supply Chain Management

Die Logistikbranche steht vor zahlreichen Herausforderungen, wenn es um die Reduzierung von Umweltauswirkungen bei globalen Warenbewegungen geht. Unternehmen müssen sich kontinuierlich anpassen, um die ökologische Belastung zu reduzieren und gleichzeitig wirtschaftlich rentabel zu bleiben. Viele Lieferkettenverantwortliche legen den Fokus ihrer strategischen Ausrichtung daher zunehmend auf die so genannten Big 5 der Nachhaltigkeit: Beschaffung, Verpackung, Lagerung, Transport und Retoure. In unserem Blogbeitrag erklären wir, wie jeder dieser Bereiche zu einem umweltbewussteren und verantwortungsvolleren Agieren beitragen kann.

Nachhaltige Beschaffung für fair produzierte Waren

Eine nachhaltige Beschaffung von Produkten oder Dienstleistungen berücksichtigt sowohl ökologische als auch ethische und wirtschaftliche Aspekte. Der Ansatz zielt darauf ab, verantwortungsbewusstes Handeln zu fördern, soziale Standards zu verbessern und langfristig eine nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen. Unternehmen können dies erreichen, indem sie mit Lieferanten zusammenarbeiten, die faire Arbeitsbedingungen gewährleisten, sich für umweltfreundliche Praktiken einsetzen und zum Beispiel den Wasser- und Energieverbrauchoder die Abfallproduktion reduzieren. Zertifizierungen wie ISO 20400, der Fairtrade-Standard oder das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) dienen als Leitfaden für nachhaltige Beschaffung und identifizieren verantwortungsbewusst produzierte Waren.

Umweltfreundliche Verpackung – weniger ist mehr

Die Reduzierung von Verpackungen ist ein wesentlicher Aspekt nachhaltiger Logistik. Um den Einsatz von Einwegverpackungen und Kunststoff zu reduzieren, sollten Verantwortliche auf Materialien fokussieren, die wiederverwendbar sind oder leicht recycelt beziehungsweise kompostiert werden können. Neue Ansätze wie die Verwendung von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, beispielsweise Papier, Karton oder biobasierte Kunstsoffe, die aus Pflanzen wie Maisstärke hergestellt werden, setzen neue Maßstäbe in der Umweltverträglichkeit. Durch innovative Lösungen sowie die Anpassung der Verpackungsgröße an die tatsächlichen Inhalte wird das Luftvolumen verkleinert – auf diese Weise können die Transporteffizienz gesteigert und die CO2-Emissionen verringert werden. Physische Etiketten wiederum können durch den Einsatz von QR-Codes und NFC-Tags reduziert werden.

Effiziente Lagerung – Energie und Platz optimal nutzen

Ressourcen sparen und Emissionen senken – auch eine intelligente Lagerhaltung bietet Spielraum, um nachhaltige Praktiken im Logistikumfeld zu fördern. Dies kann etwa durch die Optimierung von Lagerlayouts, die Implementierung energiesparender Beleuchtungs- und Heizssysteme und den Einsatz von Solarsystemen erreicht werden. Digitale Lagerverwaltungssysteme (WMS) ermöglichen es, die Bestände und Lagerzeiten der Waren an den tatsächlichen Bedarf anzupassen und gegebenenfalls zu reduzieren, was zu weniger Verschwendung von Materialien, Platz und Ressourcen führt. Durch die detaillierten Informationen über Bestand und Aufbewahrungsorte können unnötige Transporte und Lagerbewegungen vermieden werden. Nicht zuletzt sorgt der Einsatz von Technologien wie RFID-Tags oder automatisierten Materialflusssystemen für effizientere Lagerprozesse.

Emissionsarmer Transport – der Weg zur grünen Logistik

Der Transport ist einer der größten Verursacher von Umweltauswirkungen in der Lieferkette. Ein smartes Transportmanagement kann daher einen signifikanten Beitrag zu den Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens leisten. Kürzere, optimierte Routen reduzieren den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen, während die Konsolidierung von Sendungen Leerfahrten vermeidet. Auch die Wahl umweltfreundlicherer Transportmittel trägt dazu bei, negative Folgen auf die Umwelt zu verringern und eine grüne Logistik zu fördern. 

Ein effizientes Ladungs- und Frachtmanagement hilft, die Kapazität von Fahrzeugen und Containern voll auszulasten, was die Anzahl benötigter Transporte reduziert. Darüber hinaus tragen Maßnahmen wie die Überwachung und Förderung von umweltbewusstem Fahrverhalten – etwa durch Geschwindigkeitsbegrenzungen – sowie ein CO2-Tracking ebenso dazu bei, den Ausstoß schädlicher Emissionen zu verringern wie die Kooperation mit Lieferanten, die sich an Nachhaltigkeitsstandards halten und ökologische Transportoptionen anbieten.

Nachhaltige Retoure zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft

Retouren stellen eine besondere Herausforderung für die Nachhaltigkeit dar, da sie zusätzliche Transportwege und Verpackungsmaterialien erfordern und sowohl ökonomisch als auch ökologisch ins Gewicht fallen. Vor allem präventive Maßnahmen bilden hier die Schlüsselstrategie: Um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten und die Anzahl von Rücksendungen zu reduzieren, können Unternehmen eine strengere Qualitätskontrolle sowie genaue Produktbeschreibungen und Größenangaben anbieten. Eine umfangreiche digitale Visualisierung der Waren und eine schnelle, transparente Kommunikation mit den Kunden tragen ebenfalls dazu bei, Fehlkäufe zu reduzieren und die Diskrepanz zwischen Kundenerwartung und Produktrealität zu verringern. 

Doch auch das Management der Retouren spielt eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen Rückführung von Gütern. Dies beinhaltet die effiziente Wiederaufbereitung und -eingliederung retounierter Waren in den Verkaufszyklus, um Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Moderne Logistiklösungen, wie beispielsweise lokale Retourenzentren, die eine schnelle Aufbereitung ermöglichen, oder die Kooperation mit sozialen Einrichtungen und Second-Hand-Plattformen für nicht mehr neuwertige Produkte stärken die Kreislaufwirtschaft und fördern eine nachhaltige Unternehmensführung.

Fazit: Big 5 der Nachhaltigkeit –innovative Lösungen für Lieferketten

Nachhaltigkeit in der Logistik erfordert ein Umdenken und die Bereitschaft, bestehende Prozesse zu verändern und an neue Parameter anzupassen. Die Big 5 – Beschaffung, Verpackung, Lagerung, Transport und Retoure – bieten dabei zahlreiche Ansatzpunkte, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. Durch innovative Lösungen in diesen Bereichen können Unternehmen nicht nur zur Schonung der Umwelt beitragen, sondern auch ihre Reputation verbessern und das Vertrauen der Kunden stärken. Die Transformation hin zu nachhaltigen Prozessen ist somit nicht nur eine Antwort auf die drängenden Fragen des Umweltschutzes, sondern auch ein strategischer Schritt, um sich in einem volatilen Marktumfeld erfolgreich zu positionieren und die eigene Wettbewerbsfähigkeit langfristig auf eine breite Basis zu stellen.

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