CSR als Schlüsselfaktor für nachhaltige Lieferketten

CSRD – die Vorteile und Herausforderungen für die Unternehmen

Teil 2 zur neuen EU-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichte

Unternehmen stehen zunehmend in der Verantwortung, sicherzustellen, dass ihre Lieferketten ethischen und nachhaltigen Standards entsprechen. Mit der neuen EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist künftig klar geregelt, wer zur Abgabe eines Nachhaltigkeitsberichts verpflichtet ist und welche Inhalte nach verbindlichen Standards veröffentlicht werden müssen. Während es in unserem ersten Blogbeitrag zur CSRD um die betroffenen Unternehmen, Fristen und Änderungen ging, vertiefen wir in Teil 2, vor welchen Herausforderungen die Unternehmen stehen und warum sie trotz des hohen Aufwands von einem Nachhaltigkeitsbericht profitieren.

  1. CSRD – eine Herausforderung für die Unternehmen
  2. Plattformlösungen helfen beim Datensammeln für die CSRD
  3. Warum Unternehmen von einem Nachhaltigkeitsbericht profitieren
  4. Fazit: CSRD – eine Investition mit langfristigem Effekt

1. CSRD – eine Herausforderung für die Unternehmen

Nicht nur große oder börsennotierte Unternehmen mit einem entsprechenden Umsatz müssen sich in Zukunft mit der neuen CSRD auseinandersetzen. Auch KMU, die als Lieferanten oder Geschäftspartner mit verpflichteten Unternehmen zusammenarbeiten, sind mittelbar von der EU-Richtlinie betroffen und sollten sich darauf einstellen, die relevanten Informationen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zur Verfügung stellen zu müssen. Um einen aussagekräftigen Nachhaltigkeitsbericht verfassen und die erforderlichen Daten für die Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung offenlegen zu können, müssen Unternehmen jedoch Zugang zu umfangreichen Daten aus verschiedenen Quellen erhalten. Diese zu sammeln und zu konsolidieren, stellt für viele Betroffene eine Herausforderung dar. Durch Erfassungs- oder Steuerungssysteme, die angepasst oder sogar erst entwickelt werden müssen, können hohe Kosten auf sie zukommen. Zudem müssen sie bei allen Prozessen sicherstellen, dass vertrauliche Informationen zuverlässig geschützt sind – IT-Sicherheit spielt daher eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der CSRD.

Das Erstellen eines Berichts nach der neuen CSR-Richtlinie erfordert Expertise, Zeit und personelle Ressourcen, die möglicherweise nicht immer sofort verfügbar sind. Zumal Unternehmen nicht mehr die Möglichkeit haben, den Bericht nach eigenem Ermessen anzufertigen, sondern verbindliche Berichterstattungsnormen und -standards einhalten müssen. Nachhaltigkeitsziele fest in die Geschäftsstrategie zu integrieren, gewinnt für die zukünftige Unternehmensentwicklung immer mehr an Bedeutung und erfordert eine ganzheitliche Ausrichtung der gesamten Prozesse entlang der Wertschöpfungskette.

2. Plattformlösungen unterstützen Datenmonitoring und -analyse

Ein strategisches Supply Chain Management kann dabei helfen, diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Dank digitalisierter Steuerung und Überwachung von Abläufen sorgt ein smartes SCM für Transparenz entlang der Lieferkette und ermöglicht ein strukturiertes Monitoring sowie gewinnbringende Analysen großer Datenmengen. Damit kann ein auf das Sammeln und Auswerten von Nachhaltigkeitsdaten ausgerichtetes SCM zu einem erfolgsentscheidenden Faktor für betroffene Unternehmen werden.

Denn vor allem KMU, die als Lieferanten mittelbar betroffen sind, fehlt es für die Bereitstellung der relevanten Informationen gemäß der CSRD oft an den notwendigen Strukturen sowie an personellen und finanziellen Ressourcen. Sie können von Plattformlösungen mit angeschlossenen Business-Intelligence-Tools und CO2-Tracking-Möglichkeiten profitieren, die beim Datensammeln und -auswerten unterstützen, einzelne Arbeitsschritte transparenter gestalten und Prozesse optimieren. 

3. Warum Unternehmen von einem Nachhaltigkeitsbericht profitieren

 Der Aufwand und die Anforderungen der neuen CSR-Richtlinie sind hoch, dennoch soll sie langfristig nicht als reine Berichtserstattungsaufgabe verstanden werden. Verantwortliche sind damit vielmehr imstande, ein Umdenken zu fördern und Nachhaltigkeit strukturiert im Unternehmen zu verankern. Ein Bericht nach der neuen Richtlinie CSRD bietet neben den Herausforderungen auch zahlreiche Vorteile, von denen die Unternehmen vor allem langfristig profitieren: 

  • Mehr Transparenz: Datenvisualisierung- und analyse erhöht die Steuerungsmöglichkeiten und das Optimierungspotenzial. Das steigert die Resilienz der Supply Chain.
  • Image: Ein verbessertes Nachhaltigkeitsranking kann unter Umständen den Zugang zu neuem Finanzkapital erleichtern.
  • Risikomanagement: Eine detaillierte Einsicht in die operative Nachhaltigkeitsperformance trägt zu höherer Agilität und verbesserter Reaktionsfähigkeit bei. So können Unternehmen ökologische, soziale und finanzielle Risiken gezielt reduzieren.
  • Optimierte Abläufe: Die erhobenen Daten für die CSRD bilden eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten.
  • Steigerung der Glaubwürdigkeit: Die erhöhte Unternehmenstransparenz über Nachhaltigkeitsleistungen und -maßnahmen kann zu einem Reputationsgewinn und damit zur Stärkung des Vertrauens bei Investoren und Stakeholdern beitragen.
  • Identifizierung von Chancen: Eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette schärft den Blick für Innovationen. Das führt zu einer Sicherung der Zukunftsfähigkeit.
  • Wissen als Wettbewerbsvorteil: Unternehmen steigern durch den intensiven Umgang mit Nachhaltigkeitsberichten die Sensibilität gegenüber der Thematik – mit positiven Auswirkungen auf zukünftige Entscheidungen und das gesamte Mindset in der Organisation (Integrated Thinking).

Die Nachhaltigkeitsperformance stärkt die positive Wahrnehmung eines Unternehmens bei Investor*innen und Verbraucher*innen – das kann zu einem unmittelbaren Einfluss auf die Beschaffung von Kapital und das Absatzvolumen haben. Ob ein Unternehmen langfristig Erfolg hat, lässt sich inzwischen nicht mehr allein nach der Finanzsituation beurteilen – die Zukunftsfähigkeit steht immer mehr in einer engen Wechselbeziehung mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien.

4. Fazit: CSRD – eine Investition mit langfristigem Effekt

Der Aufwand erscheint anfänglich hoch, ist jedoch langfristig gewinnbringend und kann zum Unternehmenserfolg beitragen: Größere Organisationen sollten die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts nach der neuen CSRD nicht allein als Kostenfaktor und herausfordernde Pflichtaufgabe verstehen, sondern vielmehr als Chance, ein Umdenken zu fördern. Indem sie Nachhaltigkeit als Geschäftsstrategie integrieren, können sie langfristig von einer Verbesserung der Reputation und des Nachhaltigkeitsrankings profitieren, Zugang zu Kapital durch neue Investoren erhalten, Kosten senken sowie ökologische und finanzielle Risiken reduzieren.

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